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Vom Orchestergraben aufs Trainerpodest – guerillaclassics im ASVZ Superkondi

Normalerweise bringen die Perkussionisten Janic Sarott, Lukas Schrod und Alumni Gilberto Lo Surdo den Orchestergraben zum Beben oder hauen in den Proberäumen der ZHdK auf die Pauke. Wie kommt man da plötzlich auf die Idee, in einem Sportkurs an der Polyterrasse aufs Trainerpodest zu steigen und den Sportlern mit Trommelrhythmen einzuheizen?

Der 26-jährige Janic Sarott erzählt im Interview, wie eine der bisher ungewöhnlichsten guerilla-actions zustande kam.

Superkondi und Percussion – wie passt das zusammen?

Wir fanden die Idee schon immer cool, mal aufs Trainerpodest zu steigen und Musik zu machen, zu der die anderen dann trotzdem weiterturnen können. Und weil wir selber oft ins Superkondi gehen, wussten wir, wie das dort so läuft – und da dachten wir uns, dass man das doch einfach mal ausprobieren könnte.

Wie war die Herangehensweise? Es handelt sich bei den Tracks, zu denen im Superkondi Sport gemacht wird, ja schliesslich um Popsongs vom Band.

Ich habe von den Trainern die Setlist mit allen Tracks bekommen, sie durchgehört und mir dann überlegt, was am besten passen würde. Entscheidend ist das Tempo des Stücks. Es sollte nicht zu schnell und nicht zu langsam sein. Das war wichtig, denn es gibt ein bestimmtes Tempo, das angenehm zum Spielen ist. Das war ausschlaggebend dafür, dass ich mich letztlich für Track Nr. 4 entschieden habe. Ich habe den Track dann oft angehört und die verschiedenen Teile des Stücks aufgeschrieben, also Intro, Strophe, einfach alles. Danach ging’s ans Ausprobieren an der Trommel. Mir war es wichtig, auch ein paar Tricks mit den Stöcken einzubauen. Schliesslich steht man auf einer Bühne, da sollte man schon ein bisschen Show abliefern. Allerdings durfte es auch nicht zu kompliziert sein, die Übungen im Superkondi sind ja schon anstrengend genug. Wenn die Showeffekte dann zu anspruchsvoll sind, fühlen sich die Sportler schnell überfordert. (lacht)

Und du hast das Stück dann aufgeschrieben, es neu arrangiert?

Genau, ich habe alles von Hand auf ein Blatt geschrieben und meine Vorstellungen so gut es ging notiert.

Das waren dann keine Noten?

Doch, doch. Aber so wie es beim Schlagzeug ist, da sind die Noten ja ein bisschen anders. Das sind Notationen, aber keine Tonhöhen.

Und dann?

Als ich fertig war, habe ich das Arrangement mit Lukas und Gilberto einzeln angeschaut und ihnen gezeigt, wie ich es mir vorstelle. Wir haben es dann individuell geübt und uns dann für eine erste Probe getroffen. Dann haben wir zwei Stunden ausprobiert, was funktioniert und geschaut, was nochmal neu gemacht und was geändert werden muss.

Was war die grösste Herausforderung bei den Proben?

Manche Tricks stellt man sich viel effektvoller vor als sie schlussendlich sind. Man denkt «yeah, das ist cool!» und dann schaut man sich im Spiegel an und merkt, dass noch etwas dazukommen muss, wenn man einen bestimmten Effekt erzielen will.

Und bei der action selber?

Wir haben die ersten zehn, fünfzehn Minuten ja selber mitgemacht beim Sportprogramm. Das war wahrscheinlich die grösste Herausforderung. Denn nach Squads und Liegestützen, da rast der Puls, die Hände sind schwitzig. Das sind natürlich nicht die besten Voraussetzungen fürs Spielen. Aber es hat trotzdem riesigen Spass gemacht.

Wart ihr aufgeregt? Ist ja schon was anderes vor versammelter Sportlermannschaft als in einer Konzerthalle zu spielen.

Ja, auf jeden Fall. Man denkt sich so: «entweder war das jetzt cool – oder wir können uns hier im Superkondi nie wieder blicken lassen.» (lacht) Dazu kommt die Aufregung beim Spielen. Und wenn man dann auch noch 50 Mal den Stock hochwirft und fängt, wird das Risiko, dass etwas schiefgehen könnte, natürlich nicht geringer.

Ist dir ein Stock runtergefallen?

Mir nicht… (lacht)

Wie ist es bei den anderen Sportlern angekommen, wie war dein Gefühl?

Ich glaube, die Leute fanden es ziemlich gut. Ich konnte das in dem Moment gar nicht so wahrnehmen, gleich nach unserem Auftritt ging der Kurs ja weiter, es gab keine Pause. Aber das Feedback im Nachhinein war sehr positiv. Und uns hat wirklich riesigen Spass gemacht.

Was hat die action jetzt mit klassischer Musik zu tun bzw. hat sie überhaupt noch was damit zu tun?

Nein, eigentlich nicht. Wir Schlagzeuger leben oder schweben sowieso ein bisschen zwischen verschiedenen Musikarten. Wenn wir uns nur auf das Klassische fixieren würden, dann wäre unser Job ziemlich schwierig. Percussion und Schlagzeug ist seit jeher eher genreübergreifend. Das im Superkondi, das war natürlich Pop. Mit Klassik an sich hat das wenig zu tun. Aber die Voraussetzungen, unsere Technik, um das Spielen zu können, kommt absolut vom Klassischen. Das geht nur, weil wir sehr viel Trommeln geübt haben. Und weil wir Notation gelernt haben, weil wir wissen, wie man ein Stück adaptiert. Und weil wir sehr präzise, geradezu perfektionistisch sind. Das ist ein sehr klassischer Ansatz, das könnte nicht jeder Drummer.

Könntest du dir vorstellen ein typisch klassisches Stück im Kondi zu spielen?

Für das Superkondi wäre das wohl eher schwierig, da braucht man schon eine ziemlich einfache Struktur, wie sein ein Popsong hat, dieses Wiederkehrende. In der Klassik ist das natürlich viel komplizierter.

Könntet ihr euch vorstellen, nochmal auf dem Trainerpodest zu trommeln?

Auf jeden Fall. Da spreche ich auch für die anderen.

Was ist nach der Superkondi-action dein nächstes grosses Projekt?

Ich bin gerade an meinem Masterabschluss dran – und am Üben für eine Stelle im Orchester. Bald kommen die Vorspiele. Zwei sind jetzt im Mai und eins im Juni. Wenn das klappt, das wäre das Grösste. Vielleicht häng ich aber auch noch einen zweijährigen Master dran, ein Pädagogikstudium. Damit könnte ich dann an einer Musikschule Schlagzeug unterrichten.

Wie bist du eigentlich zum Thema Percussion gekommen, woher kommt die Leidenschaft?

Meine Schwester hat auch Musik studiert, sie ist Geigerin. Durch sie bin ich eigentlich zur Musik gekommen. Und was das Schlagzeug betrifft: ich wollte früher einfach etwas haben, wo ich ein bisschen draufhauen kann, etwas das nicht langweilig wird, wo man Hände und Füsse benutzt. Deswegen hab ich mich als Kind fürs Schlagzeug entschieden. Wenn im Fernsehen etwas lief mit Schlagzeug, hab ich immer den Schlagzeuger bewundert.

Wovon träumst du?

Ich hätte gerne eine Stelle im Tonhalle-Orchester Zürich, wo ich dann jede Woche auftreten kann.

Die anderen und du – habt ihr zu dritt schon was Neues geplant?

Wir haben mal darüber geredet, ob man sowas wie im Superkondi weiterentwickeln könnte. Vielleicht würde so etwas in einem Club funktionieren, das stellen wir uns ganz cool vor.

Und du hast das Stück dann aufgeschrieben, es neu arrangiert?

Genau, ich habe alles von Hand auf ein Blatt geschrieben und meine Vorstellungen so gut es ging notiert.

Das waren dann keine Noten?

Doch, doch. Aber so wie es beim Schlagzeug ist, da sind die Noten ja ein bisschen anders. Das sind Notationen, aber keine Tonhöhen.

Und dann?

Als ich fertig war, habe ich das Arrangement mit Lukas und Gilberto einzeln angeschaut und ihnen gezeigt, wie ich es mir vorstelle. Wir haben es dann individuell geübt und uns dann für eine erste Probe getroffen. Dann haben wir zwei Stunden ausprobiert, was funktioniert und geschaut, was nochmal neu gemacht und was geändert werden muss.

Was war die grösste Herausforderung bei den Proben?

Manche Tricks stellt man sich viel effektvoller vor als sie schlussendlich sind. Man denkt «yeah, das ist cool!» und dann schaut man sich im Spiegel an und merkt, dass noch etwas dazukommen muss, wenn man einen bestimmten Effekt erzielen will.

Und bei der action selber?

Wir haben die ersten zehn, fünfzehn Minuten ja selber mitgemacht beim Sportprogramm. Das war wahrscheinlich die grösste Herausforderung. Denn nach Squads und Liegestützen, da rast der Puls, die Hände sind schwitzig. Das sind natürlich nicht die besten Voraussetzungen fürs Spielen. Aber es hat trotzdem riesigen Spass gemacht.

Wart ihr aufgeregt? Ist ja schon was anderes vor versammelter Sportlermannschaft als in einer Konzerthalle zu spielen.

Ja, auf jeden Fall. Man denkt sich so: «entweder war das jetzt cool – oder wir können uns hier im Superkondi nie wieder blicken lassen.» (lacht) Dazu kommt die Aufregung beim Spielen. Und wenn man dann auch noch 50 Mal den Stock hochwirft und fängt, wird das Risiko, dass etwas schiefgehen könnte, natürlich nicht geringer.

Ist dir ein Stock runtergefallen?

Mir nicht… (lacht)

Wie ist es bei den anderen Sportlern angekommen, wie war dein Gefühl?

Ich glaube, die Leute fanden es ziemlich gut. Ich konnte das in dem Moment gar nicht so wahrnehmen, gleich nach unserem Auftritt ging der Kurs ja weiter, es gab keine Pause. Aber das Feedback im Nachhinein war sehr positiv. Und uns hat wirklich riesigen Spass gemacht.

Was hat die action jetzt mit klassischer Musik zu tun bzw. hat sie überhaupt noch was damit zu tun?

Nein, eigentlich nicht. Wir Schlagzeuger leben oder schweben sowieso ein bisschen zwischen verschiedenen Musikarten. Wenn wir uns nur auf das Klassische fixieren würden, dann wäre unser Job ziemlich schwierig. Percussion und Schlagzeug ist seit jeher eher genreübergreifend. Das im Superkondi, das war natürlich Pop. Mit Klassik an sich hat das wenig zu tun. Aber die Voraussetzungen, unsere Technik, um das Spielen zu können, kommt absolut vom Klassischen. Das geht nur, weil wir sehr viel Trommeln geübt haben. Und weil wir Notation gelernt haben, weil wir wissen, wie man ein Stück adaptiert. Und weil wir sehr präzise, geradezu perfektionistisch sind. Das ist ein sehr klassischer Ansatz, das könnte nicht jeder Drummer.

Könntest du dir vorstellen ein typisch klassisches Stück im Kondi zu spielen?

Für das Superkondi wäre das wohl eher schwierig, da braucht man schon eine ziemlich einfache Struktur, wie sein ein Popsong hat, dieses Wiederkehrende. In der Klassik ist das natürlich viel komplizierter.

Könntet ihr euch vorstellen, nochmal auf dem Trainerpodest zu trommeln?

Auf jeden Fall. Da spreche ich auch für die anderen.

Was ist nach der Superkondi-action dein nächstes grosses Projekt?

Ich bin gerade an meinem Masterabschluss dran – und am Üben für eine Stelle im Orchester. Bald kommen die Vorspiele. Zwei sind jetzt im Mai und eins im Juni. Wenn das klappt, das wäre das Grösste. Vielleicht häng ich aber auch noch einen zweijährigen Master dran, ein Pädagogikstudium. Damit könnte ich dann an einer Musikschule Schlagzeug unterrichten.

Wie bist du eigentlich zum Thema Percussion gekommen, woher kommt die Leidenschaft?

Meine Schwester hat auch Musik studiert, sie ist Geigerin. Durch sie bin ich eigentlich zur Musik gekommen. Und was das Schlagzeug betrifft: ich wollte früher einfach etwas haben, wo ich ein bisschen draufhauen kann, etwas das nicht langweilig wird, wo man Hände und Füsse benutzt. Deswegen hab ich mich als Kind fürs Schlagzeug entschieden. Wenn im Fernsehen etwas lief mit Schlagzeug, hab ich immer den Schlagzeuger bewundert.

Wovon träumst du?

Ich hätte gerne eine Stelle im Tonhalle-Orchester Zürich, wo ich dann jede Woche auftreten kann.

Die anderen und du – habt ihr zu dritt schon was Neues geplant?

Wir haben mal darüber geredet, ob man sowas wie im Superkondi weiterentwickeln könnte. Vielleicht würde so etwas in einem Club funktionieren, das stellen wir uns ganz cool vor.

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