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Lookout im Lockdown

Lookout im Lockdown


 
Seit Dezember sind Kunst und Kultur erneut dazu gezwungen, Türen und Tore zu schliessen. Doch wo eine Tür zugeht, muss es irgendwo ein Fenster geben, das sich zumindest einen Spalt breit öffnen lässt.
Nach einigem Suchen haben wir unseren Lookout im Lockdown gefunden. Die Idee: Musik zum Mitnehmen, Latte to go mit Musik on top. Denn warum sollten Musiker*innen nur in den eigenen vier Wänden üben, wenn auch das Kafi um die Ecke zum öffentlichen Proberaum umfunktioniert werden kann? Die Idee schlug Milchschaumwellen bis nach Basel und Bern. Nach einer ersten "Soundaway Session" in einer Basler Konditorei geht es am Samstag dort weiter – und auch in der Hauptstadt gibt es ab sofort Kaffee mit Klang.


Was man von unserem Lookout ausserdem sehen kann: die Leuchttürme 2021, die wir gerade am aufbereiten sind. In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich bringen wir im Sommer eine ganze Landschaft aus Klavieren auf die Strassen, im Herbst folgen wir dem Ruf der Kinshasa Biennale in den Kongo. Daneben sind wir mit Vollgas daran, eine ganze Reihe weiterer guerilla-actions, Formate und Konzerte auf die Beine zu stellen.

Wir freuen uns, euch bald wieder an unseren Konzerten zu sehen!


Euer guerillaclassics-Team

WHAT'S NEW?

Soundaway Sessions in Basel und Bern

 

Wie wär's mit einem Latte Macchiato mit Live-Musik? Oder darf's doch lieber ein Gipfeli mit Geigen-Klängen sein, Orangensaft mit Oud on top?
Zum ersten Lockdown haben wir Musik vor die Haustür geliefert – zum zweiten gibt's die Musik zum Mitnehmen.
Nach drei erfolgreichen "Soundaway Sessions" in Zürich bringen wir das Format zum zweiten Mal nach Basel – und zum ersten Mal nach Bern. Die KULT Bäckerei in der Elsässerstrasse in Basel und die BakeryBakery im Breitenrain in Bern werden kommendes Wochenende zum musikalischen Takeaway. Violinen- und Oud-Klänge versüssen die Wartezeit auf Kafi und Backwaren – und dürfen als Melodien im Kopf gleich noch kostenlos mit nach Hause genommen werden. 

 

Wann: 27. Februar 2021, Basel: 10-12 Uhr | Bern: 12-14 Uhr
Wer: Rita Nakad (Violine) in Basel | Wael Sami Elkholy (Vocals/ Oud) in Bern
Wo: KULT Bäckerei Basel (Elsi) | BakeryBakery Bern (Breitenrain)

Unstoppable Music

 

Konzerte mögen verboten sein – doch was passiert, wenn sich die Instrumente kurzerhand selbstständig machen und ganz von alleine weiterspielen? Was wie aus einem Disneyfilm klingt, wird in Basel ein kleines bisschen Wirklichkeit. Wie das? Man nehme vier Posaunen, drei Speakers im Miniaturformat, einen Computer und einen Posaunisten aus Fleisch und Blut – voilà, schon hat man ein Posaunenquartett. In Stephen Menottis Versuchsanordnung spielen drei seiner vier Posaunen (fast) wie von Zauberhand. Mittels der Speakers werden die zuvor aufgenommenen Audiospuren auf die Mundstücke der Posaunen übertragen, die Klangkörper der Instrumente übernehmen den Rest. 

 

Wann: 26. Februar 2021, 11.45-15 Uhr
Wer: Stephen Menotti
Wo: Basel SBB (Startpunkt), danach gehen wir weiter zur Dreirosenbrücke und zum St. Johanns-Park (follow us on Insta, um zu erfahren, wann wir wo sind)

SAVE THE DATE: Klanglandschaften nach Gerhard Richter

 

Musik hat schon so manche Muse angelockt und zum ein oder anderen Kuss verholfen. Auch Gerhard Richter lässt sich beim Malen am liebsten von Musik inspirieren – Klaviermusik um genau zu sein. Wir haben es nicht nur geschafft, die persönliche Playlist des deutschen Malers aufzutreiben. Im Rahmen der Ausstellung seiner Landschaftsbilder im Kunsthaus Zürich wollen wir mit einer ganzen Landschaft aus Klavieren vom Kunsthaus über das Niederdorf, bis hin zu Limmat und See aufbrechen. Dabei werden nicht nur Profis Stücke spielen, die Richter zu seinen Bildern inspiriert haben mögen; auch Hobbypianist*innen sind eingeladen, mitzumachen und Teil der Klanglandschaft zu werden. Wer möchte, darf sogar das eigene Klavier mitbringen. Ob Spielzeugklavier, E-Piano oder Steinway – wir kümmern uns um den sicheren Transport auf Strasse und Trottoir.

 

Wann: 14. Juli 2020, Uhrzeit tbd
Wer: Verschiedene Pianist*innen – und alle, die gerne mitspielen möchten
Wo: Zwischen Kunsthaus, Niederdorf, Limmat und Zürisee

Wer Klavier oder Klavierspiel beitragen möchte, melde sich unter
info@guerillaclassics.org.

Unexpected Encounters

 

Welche Rolle spielen wir als guerillaclassics, wenn wir mit Musiker*innen neue Formate entwickeln, Konzerte veranstalten und guerilla-actions initiieren? Schon seit langem beschäftigt uns diese Frage – und war der Stein, der das «WG-Format» ins Rollen gebracht hat. Das Projekt dreht sich um Folgendes: Wie finden Musiker*innen der verschiedensten musikalischen Backgrounds eine gemeinsame Sprache in der Musik, wie schaffen sie es, neue Inhalte zu kreieren? Entscheidend dabei ist, dass nicht nur die Musiker*innen, sondern auch wir selbst lernen, Grenzen zu überschreiten, Raum zu geben, uns einzulassen und gleichzeitig loszulassen.
Nach dem ersten WG-Projekt im Juni 2020, sind im Dezember Sandeep Bhagwati, Thomas Niggli, Karolina Öhman und Saadet Türköz für ein Wochenende in eine "WG" eingezogen, um voneinander zu lernen und miteinander Neues zu schaffen.
Im Herbst wollen wir das Thema der transkulturellen Musik(er)findung im Rahmen der Biennale in Kinshasa fortsetzen.
 
Wer noch mehr über das WG-Projekt im Dezember erfahren will: Im
Interview sprechen Sandeep, Thomas, Karolina und Saadet darüber, welche Chancen und Herausforderungen es mit sich bringt, ins kalte Wasser zu springen und sich auf ein Format wie das WG-Projekt einzulassen.

Studio-Besuch bei OSZILOT

 

Nicht nur die Instrumente machen sich in diesen Tagen selbstständig. Im Zürcher Studio von OSZILOT surren Kreisel wie lästige Moskitos, geben Puppenarme Schnarchgeräusche von sich und klingen Wurzeln wie knarzende Holztüren. Die Sound-Künstler Luc Gut und Rolf Hellat spielen nicht nur mit unserer Wahrnehmung und Erwartungshaltung, sondern lassen in ihren raumgreifenden Installationen aus Alltagsgegenständen und Trouvaillen komplexe, polyrhythmische Klangmuster entstehen. Wie das funktioniert? Die pendelnden Objekte sind mit kleinen kabellosen Sensoren versehen, welche die Bewegungsdaten an einen Computer schicken, der daraus Klänge generiert.
Gemeinsam mit Sinzo Aanza, dem Künstlerischen Direktor der Biennale in Kinshasa, haben wir dem Duo vorige Woche einen Besuch abgestattet – und sind bereits am überlegen, wie eine zukünftige Zusammenarbeit aussehen könnte.

Anerkennungsbeitrag Kulturelle Teilhabe

 

Ende letzten Jahres wurden wir von der Nachricht überrascht, dass wir den Anerkennungsbeitrag Kulturelle Teilhabe 2020 der Stadt Zürich erhalten. Die Auszeichnung hat uns gezeigt, dass wir offenbar auf dem richtigen Weg sind. Uns war und ist unheimlich viel daran gelegen, kulturelle Erlebnisse für alle erlebbar zu machen und die Menschen ganz unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft an den künstlerischen Prozessen teilhaben zu lassen. Auch bei unseren aktuellen und zukünftigen Projekten setzen wir alles daran, noch offener zu werden, Barrieren abzubauen und neue Zugänge zur Musik zu ermöglichen.

EURE SPENDE FÜR DIE MUSIK

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